Lebensorganisation kann sich oft wie ein Balanceakt anfühlen. Wenn wir es zum Beispiel gerade geschafft haben, die Balance zwischen Finanzen, familiären Verpflichtungen und dem Pflegen von Freundschaften zu halten, kann schnell etwas anderes hinzukommen, das uns aus dem Gleichgewicht bringt. Bei fehlendem Gleichgewicht fallen dann leider einige Dinge herunter: wir schaffen es wochenlang nicht, ausreichend Schlaf zu bekommen; wir essen Fertiggerichte, anstatt uns selbst etwas zu kochen; wir prokrastinieren mit oberflächlichen Aufgaben, anstatt uns auf wichtige Aufgaben zu konzentrieren.
Wenn dir das bekannt vorkommt und du deine Tage mit Aufgaben vollpackst, nur um zu hoffen, diesmal nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten, solltest du etwas ändern. Folge einem System, das jeden Bereich deines Lebens organisiert hält.
In diesem Leitfaden stellen wir 10 Regeln vor, die dir dabei helfen können, deinen Lebensalltag richtig zu organisieren – und organisiert zu halten. Anschließend schauen wir, wie du diese Regeln in den verschiedenen Bereichen, die dir wichtig sind, anwenden kannst: Arbeit, Uni, Geschäftliches, Wohnen, Gesundheit & Fitness, Finanzen und deine Beziehungen zu anderen Menschen.
Das Ziel ist es, mit weniger Stress mehr zu schaffen. Weniger vollgepacktes Balancieren, mehr Leben.
Das System zum Organisieren deines Lebens
Regeln mögen vielleicht allzu strikt und trocken erscheinen: Tu dies, aber nicht jenes. Doch tatsächlich kann es befreiend sein, im Leben bestimmten Richtlinien zu folgen. Wenn wir einige Handlungsmöglichkeiten im Voraus festlegen, können wir das Problem der Paralyse durch Analyse, das durch zu viele Auswahlmöglichkeiten entsteht, in Grenzen halten, und müssen uns nicht mit unserer Entscheidungsunfähigkeit quälen. Das soll nicht heißen, dass das Leben nicht auch neue und überraschende Entdeckungen mit sich bringen sollte – nicht umsonst haben wir die Regel „Experimentieren“ in das System eingebunden, damit du auf glückliche Zufälle im Leben stoßen kannst, ohne das Gefühl zu haben, dass alles außer Kontrolle gerät.
Indem du einfachen Regeln befolgst und diese konsequent anwendest, wirst du deinen Lebensalltag so organisieren können, dass Ruhe in deinen Tag einkehrt und deine Woche geordnet abläuft.
1. Gewohnheiten entwickeln und eine Routine aufbauen
Wir alle haben sowohl Gewohnheiten, die sich im Laufe der Jahre in unserem Leben verfestigt haben, als auch Routinen, die unser Handeln bestimmen, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Die entscheidende Frage ist, ob diese Gewohnheiten und Routinen gewollt oder einfach das Ergebnis von Trägheit sind.
Gute Gewohnheiten bereiten uns auf langfristigen Erfolg vor und geben uns ein gutes Gefühl. Schlechte Gewohnheiten rauben uns Zeit, Gesundheit, Zufriedenheit und Geld. Wirf einen Blick auf die Gewohnheiten in deinem Leben, um herauszufinden, was funktioniert, was nicht funktioniert und welche neuen Gewohnheiten dir helfen würden, deine Ziele zu erreichen.
- Verbringst du jeden Tag stundenlang damit, durch Instagram zu scrollen?
- Siehst du auf deinen monatlichen Kontoauszügen mehr Abbuchungen, als du zugeben willst?
- Wäre es sinnvoll, dich in deiner Freizeit mehr zu bewegen?
Es ist nicht einfach, gute Gewohnheiten aufzubauen. James Clear empfiehlt uns in seinem Buch Atomic Habits (Die 1%-Methode), einen guten Grund dafür zu haben, warum wir eine bestimmte Gewohnheit entwickeln wollen:
„Letztlich sind deine Gewohnheiten wichtig, weil sie dir ermöglichen, der Mensch zu werden, der du sein möchtest. Mit ihnen kannst du deine innersten Überzeugungen über dich selbst entwickeln. Deine Gewohnheiten bestimmen, wer du bist.“
Wenn du die Gewohnheiten gefunden hast, die du gern in deinem Leben haben möchtest, baue sie in eine tägliche Routine ein, mit der du produktiv bleibst. Wenn du mit guten Gewohnheiten eine stabile Routine entwickelst, bist du seltener auf kurze Motivationsschübe angewiesen und gibst Prokrastination und Ablenkung weniger Raum.
2. Im Voraus planen
Das Leben hält unvorhersehbare Wendungen und Überraschungen bereit. Das bedeutet aber nicht, dass sich mit ein wenig Planung nicht viel erreichen lässt. Aufgabenmanager, wie Todoist, und Kalender sind nützliche Tools, um im Voraus zu denken und zu planen und deinen Lebensalltag zu organisieren.
Nimm dir Zeit, um deine Tage und Wochen zu planen. Wenn du weißt, an welchem Tag deine Präsentation für die Arbeit fertig sein muss, kannst du von diesem Tag aus rückwärts planen und deine To-Dos zu deinem Aufgabenmanager hinzufügen, um alles zu erledigen. Wenn du die im Kalender stehenden Elternabende deines Kindes erfasst, kannst du dich mit ruhigem Gewissen zurücklehnen, weil du sicher sein kannst, dass du sie nicht vergisst.
Hier sind einige Tipps für die Planung:
- Plane auch die kleinen Dinge mit ein und lege Termine für sie fest – viele kleine Aufgaben häufen sich zu einer beachtlichen Menge an (z. B. Wäsche waschen oder Putzen)!
- Reserviere eine Stunde pro Woche für die Planung deiner Woche (z. B. freitagnachmittags oder montagmorgens).
- Schätze den Zeitaufwand für eine Aufgabe höher ein, als er zu sein scheint.
- Probiere für deine Tagesplanung das Prinzip des Time Blocking aus.
In 168 Hours: You Have More Time Than You Think (168 Stunden: Du hast mehr Zeit als du denkst) hebt Laura Vanderkam hervor, wie wichtig es ist, deine Woche zu planen:
„…gut geplante Zeitblöcke à 168 Stunden sind groß genug, um einen Vollzeitjob, ein intensives Familienleben, erholsame Freizeitaktivitäten, ausreichend Schlaf und alles andere, was wirklich wichtig ist, unterzubringen.“
Die Betonung liegt dabei selbstverständlich auf „gut geplant“. Wenn du alles in deinem Kalender erfasst und alle deine Aufgaben auf deine To-Do Liste setzt, kannst du dich im Rahmen einer Woche bewegen, um den Fokus auf Dinge zu richten, die dir wichtig sind.
3. Persönlichen Neigungen folgen
„Das beste Buch ist das, das du nicht mehr weglegen kannst. Das beste Workout ist das, das du jeden Tag gern machst. Die beste gesunde Ernährung ist die, die dir schmeckt. Die beste Arbeit ist die, die du auch unentgeltlich machen würdest.“ – Naval Ravikant
Das Organisieren des Lebens und das sorgfältige Gestalten von Gewohnheiten und Routinen kann schnell zu einer kontraproduktiven Tätigkeit in einem Leben voller Zielformulierungen werden.
- „Ich werde jeden Tag um 5 Uhr morgens aufwachen.“
- „Ich sollte anfangen, vegan zu leben.“
- „Ich werde keine Filme mehr schauen.“
Das Problem dabei? Du bist eine Nachteule und arbeitest deshalb nachts am besten, du isst sehr gern Steaks und du weißt, dass du mit einem guten Film richtig abschalten kannst. Um dein Leben zu organisieren, wähle Gewohnheiten, die zu deinen persönlichen Neigungen passen. Sei realistisch in Bezug auf deine eigene Persönlichkeit und lass dich auf das ein, wozu du dich auf lange Sicht verpflichten kannst.
Hier sind ein paar Bereiche, in denen du auf deine natürliche Wesensart zurückgreifen kannst:
- Wenn du nicht gern bügelst, kaufe nur Kleidung aus knitterfreien Materialien.
- Wenn du nicht gern ins Fitnessstudio gehst, werde Mitglied in einem Freizeitsportverein.
- Solltest du nicht gern lesen, wähle Podcasts und Dokumentarfilme als Informationsquellen.
Indem du den Weg des geringsten Widerstandes gehst, sparst du die Zeit, die du sonst dafür aufwendest, dich auf unbeliebte Dinge einzulassen, und wählst stattdessen das, was dir Spaß macht.
4. Beständigkeit vor Perfektion
Eine „Alles-oder-Nichts-Haltung“ kann für viele unter uns eine Ursache für Selbstsabotage sein. Wenn wir die unrealistischen Erwartungen, die wir an uns selbst stellen, nicht erfüllen, werfen wir sofort das Handtuch. Wenn wir den Effekt stufenweiser Fortschritte und die Kraft eines angesammelten Aufwands verstehen, können wir realistischer sein und das Leben besser nutzen.
Der erste Schritt ist es, realistische Pläne zu erstellen, die in unser Leben passen:
Mit unrealistischen Plänen geraten wir in eine Spirale aus Scham und Bedauern, wenn wir unser Ziel letztendlich verfehlen. Mache Beständigkeit zu einem Teil deines Lebens und lerne, mit Imperfektion umzugehen. Indem wir uns für ein kontinuierliches Streben nach einem realistischen Ziel entscheiden, schaffen wir mehr Raum für alles, was wir im Leben tun wollen.
5. Die Balance finden
Die Balance fällt oft unserem Versuch zum Opfer, alles unter einen Hut zu bringen und unser Leben perfekt zu organisieren. Anstatt ins Bett zu gehen, bleiben wir bis tief in die Nacht auf, um zu programmieren. Anstatt uns mit Freund*innen zu treffen, verbringen wir das ganze Wochenende damit, für eine bevorstehende Zwischenprüfung zu lernen.
Diese Strategie kann zwar kurzfristig funktionieren, aber die langfristigen Auswirkungen werden letztendlich ihr hässliches Gesicht zeigen: Stress, Burnout und Trägheit. Setze den Schwerpunkt stattdessen auf Nachhaltigkeit, indem du darauf achtest, dass Balance und Selbstfürsorge nicht zu kurz kommen.
Mögliche Strategien:
- Versuche es zu vermeiden, dich zu übernehmen und zu viel zu arbeiten.
- Setze Sport ganz oben auf die Liste und nutze die stimmungsaufhellende Wirkung.
- Versuche es mit Meditation, Journaling oder Dankbarkeitstraining.
- Verbringe Zeit mit Freund*innen und Familie.
- Finde Entspannung mit einem guten Film oder Buch.
- Sorge dafür, dass du genug Schlaf bekommst und vermeide es unbedingt, unnötige Nachtschichten einzulegen.
Nimm dir neben den täglichen Pausen zum Aufatmen auch Zeit für längere Ruhezeiten. Versuche, mindestens 1-2 Mal pro Jahr eine einwöchige Arbeitspause einzulegen. Wenn du immer wieder neue Energie tankst, schaffst du es, für dich da zu sein – und auch für andere, die sich auf dich verlassen.
6. Angemessene Prioritäten setzen
„Du kannst alles Mögliche tun, aber nicht alles gleichzeitig“ – David Allen
Eine Möglichkeit, alle Lebensanforderungen einfacher zu bewältigen, besteht darin, absichtlich einige Aufgaben wegfallen zu lassen. Denn um Zeit für das zu haben, was dir wichtig ist, solltest du dich damit anfreunden, „Nein“ zu sagen.
Das Setzen von Prioritäten ist ein wichtiges Instrument zum Organisieren deines Lebens. Es ist unmöglich, alles zu tun. Was aber erreichbar ist, ist das Priorisieren wesentlicher Dinge. Indem du das zurückweist, was nicht deinen obersten Zielen dient, kannst du deinen Fokus auf das Wichtigste richten.
Hier ist eine Übersicht darüber, was auf eine hohe und was auf eine niedrige Prioritätsstufe gesetzt werden sollte:
Du solltest wissen, was deine wichtigste Aufgabe des Tages ist, und diese entsprechend priorisieren. Wenn du ein ausgeprägtes Gespür dafür hast, was wichtig ist und was nicht, kannst du effizientere Entscheidungen darüber treffen, wofür du deine Zeit und Energie aufwendest.
7. Entrümpeln und vereinfachen
Wenn nicht nur im Kopf, sondern auch am Arbeitsplatz oder Zuhause Chaos herrscht, ist es schwierig, sich organisiert zu fühlen. Halte immer die Augen offen auf der Suche nach Gelegenheiten, Platz zu schaffen – sei es räumlich, digital oder mental.
Ein Teil des Chaos, das wir in unserem Leben spüren, kommt daher, dass wir zu viel Zeug, zu viel zu tun und zu viel zum Nachdenken haben. Wenn du das Ziel hast, dein Leben zu organisieren, denke daran: weniger ist mehr.
8. Fortschritte messen
Egal, ob deine Ziele groß oder klein sind – du solltest deine Fortschritte messen. Es ist überaus hilfreich zu wissen, was funktioniert und was nicht. Plane mehr Zeit in deinem Leben für Aktivitäten ein, die dir helfen, deine Ziele zu erreichen, und verzichte auf Dinge, die bei dir keine ausschlaggebende Wirkung zeigen.
Mit diesen Methoden kannst du deine Fortschritte messen:
- Führe einen regelmäßigen Wochenüberblick durch, um über die vergangene Woche zu reflektieren und deine To-Do Liste auf das Wesentliche zu kürzen.
- Probiere die Quantified-Self-Methode aus und miss deine Ziele – sei es das Erreichen einer täglichen Anzahl von Schritten oder ein verbesserter Schlaf.
- Führe für deine Ziele bei der Arbeit und im Lebensalltag das Rahmenwerk Objectives and Key Results (OKRs) ein.
- Erfasse mit RescueTime deine Zeit, in der du im Internet produktiv bist oder dich ablenken lässt.
9. Automatisieren oder outsourcen
Gewohnheiten automatisieren die Entscheidungsfindung. Technologien können deine wiederkehrenden Aufgaben automatisieren. Organisiere dein Leben, indem du Automatisierungen einrichtest, damit du dich nicht mehr aktiv um alle Aufgaben kümmern musst und so Zeit und Energie sparst.
Denke über die Bereiche in deinem Leben nach, in denen du Dinge manuell erledigst, die stattdessen von einer App oder Website erledigt werden könnten. Eine andere Möglichkeit wäre, dir zu überlegen, wo du durch Outsourcing an eine andere Person Zeit sparen könntest.
Es gibt wahrscheinlich einige Aufgaben in deinem Arbeits- oder Lebensalltag, bei denen ein automatisierter Ansatz sinnvoll ist:
- Persönliche Finanzen (z. B. Rechnungen bezahlen oder Finanzanlagen verwalten)
- Arbeit (z. B. E-Mails versenden, Projekte koordinieren oder Buchungen vornehmen)
- Haushalt (z. B. Einkaufen gehen, Vorkochen oder Möbel aufbauen)
In den Abschnitten weiter unten werden wir nochmal richtig darauf eingehen, welche Automatisierungs- und Outsourcing-Methoden in den jeweiligen Bereichen eingesetzt werden können.
10. Experimentieren
Der letzte Punkt des Systems zum Organisieren deines Lebens ist am spannendsten – neue Dinge ausprobieren und sich auf ungewöhnliche Erfahrungen einlassen! Nur weil man organisiert ist, heißt das noch lange nicht, dass man keinen Platz für chaotische Spontaneität schaffen kann.
Manchmal klappen Dinge nicht, andere Male verlieren Dinge ihre Bedeutung. Dies sind die besten Momente, um Neues in unser Leben zu holen und uns von einer Routine zu lösen, die einfach nicht mehr funktioniert.
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, dem Trott zu entkommen und dabei zu wachsen:
Eine Offenheit gegenüber Experimenten bringt Farbe in dein Leben und rettet dich in Zeiten des Stillstands.
Das System anwenden
Du kennst nun die zehn Elemente des Systems zur Lebensorganisation und kannst sie auf beliebig viele Lebensbereiche anwenden. Mit ein paar konkreten Richtlinien kannst du jedem Bereich selbstbewusster und entspannter entgegentreten.
Bei der Arbeit
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass du den größten Teil der Zeit, in der du wach bist, arbeitest. Tatsächlich organisieren die meisten Menschen ihr Leben um die Lohnarbeit herum. Es wird ständig darüber gesprochen, wie unsere arbeitsfreie Zeit – am frühen Morgen, in der Mittagspause und nach Feierabend – am besten organisiert werden kann. Weniger Aufmerksamkeit erfährt hingegen die Frage, wie Leute ihren Arbeitsalltag organisieren sollten, um die 8 Stunden, die wahrscheinlich am Schreibtisch verbracht werden, optimal zu nutzen.
Um bei der Arbeit produktiv zu bleiben, gelten die gleichen Regeln – unabhängig davon, ob du von einem Büro aus arbeitest, Homeoffice machst oder dein eigenes Unternehmen führst.
Organisiere dein Arbeitsleben
[Wende die Prinzipien aus Entrümpeln und vereinfachen, Angemessene Prioritäten setzen, Automatisieren oder outsourcen und Die Balance finden an.]
Entrümple deinen Schreibtisch, Posteingang und Aufgabenmanager. Mit einem Gefühl fehlender Ordnung ist es sehr schwierig, sich zu konzentrieren oder etwas zu schaffen. Ein Schreibtisch, der vor lauter Papierkram und Kaffeebechern kaum zu sehen ist, ist nicht besonders konzentrationsfördernd. Ein Posteingang oder Aufgabenmanager, der nicht organisiert ist, verschafft uns keine Klarheit darüber, woran wir als Nächstes arbeiten sollen. Plane regelmäßig Zeit ein, um Ordnung zu schaffen.
- Räume zum Feierabend deinen Schreibtisch auf und schließe alle Tabs und Apps. Auf diese Weise kannst du jeden Tag von Grund auf neu beginnen.
- Versuche, so gut es geht, abends vor Feierabend Inbox Zero zu erreichen, auch wenn dies bedeutet, dass du einige ungelesene E-Mails archivierst.
- Nimm dir am Ende eines Arbeitstages 10 Minuten Zeit, die Aufgaben des folgenden Tages zu planen, und mache dies zu einer Tagesabschlussroutine.
Mache Deep Work zu deiner Priorität. Die meisten Menschen geraten bei der Arbeit in die Dringlichkeitsfalle und verausgaben ihre Kräfte mit kleinen, brennenden Aufgaben, anstatt sich auf wirkungsvolle Aufgaben zu konzentrieren, die langfristige Ziele voranbringen. Doch es sind gerade anspruchsvolle Projekte, die für eine Beförderung notwendig sind oder dein Unternehmen auf die nächste Stufe heben. Organisiere deinen Tag so, dass du mit einer Deep Work-Phase beginnst, in deren Mittelpunkt die Erledigung der Aufgabe mit der größten Hebelwirkung steht, weil du dadurch neue Kundschaft gewinnst, ein großes Geschäft an Land ziehst etc. Danach steht es dir frei, das zu tun, was sonst noch zu tun ist, z. B. E-Mails und Meetings.
Finde heraus, wo Automatisierung und Outsourcing möglich ist. Unsere beste Arbeit entsteht, wenn wir uns in unserer, wie Gay Hendricks es nennt, „Zone der schöpferischen Genialität“ befinden, dem Fokusbereich, in dem unsere besten Kompetenzen und Fähigkeiten zum Einsatz kommen. Im Idealfall sollte alles andere automatisiert oder ausgelagert werden.
- Verwende E-Mail-Vorlagen, um E-Mails, die immer wieder verschickt werden müssen, zu automatisieren.
- Wenn du ein Unternehmen hast und dir Hilfe leisten kannst, beauftrage eine Person als administrative Assistenz, die deine Termine und Reisen ortsunabhängig verwaltet.
- Delegiere als Führungskraft Aufgaben und Projekte an Teammitglieder, die möglicherweise über fachspezifischere Kompetenzen verfügen.
Bring deine Ziele im Job in Einklang mit deinem Leben. Burnout entsteht, wenn Ambitionen Vorrang vor einem ausgeglichenen Alltag haben. Auch wenn du deinen Job magst und dich auf den Weg zur Meisterschaft konzentrierst, solltest du dir Zeit für Entspannung und Erholung nehmen. Menschen, die im Leistungssport besonders erfolgreich sind, schlafen regelmäßig mehr als neun Stunden pro Nacht. Trainiere wie die Profis: Gib dein Bestes, aber setze den Schwerpunkt auf die Regenerationszeit.
- Konzentriere deine Energie tagsüber auf die Arbeit, aber sorge dafür, dass du rechtzeitig Feierabend machst.
- Nutze das Wochenende, um abzuschalten und Zeit mit Familie und Freund*innen zu verbringen.
- Vermeide es, nach Dienstschluss noch E-Mails oder Chatnachrichten deines Teams zu lesen.
- Plane jedes Jahr regelmäßig Urlaubszeit ein, um Energie zu tanken.
Zu Hause
Das eigene Zuhause ist der Ort des Geschehens. Vom Abwasch bis hin zu Dinnerpartys – den eigenen Haushalt sauber und ordentlich zu halten, ist ein Job, der unbezahlt ist und nie aufhört. Wenn du aber gewissenhaft vorgehst und einige Outsourcing-Hacks anwendest, wird es dir etwas leichter fallen, den Haushalt zu schmeißen.
Organisiere dein Leben zu Hause
[Wende die Prinzipien aus Gewohnheiten entwickeln und eine Routine aufbauen, Entrümpeln und vereinfachen und Automatisieren und outsourcen an.]
Entwickle Gewohnheiten, um deinen Haushalt effektiv zu führen. Jetzt, da wir Verantwortung für einen ganzen Haushalt übernehmen müssen, lässt es uns schmunzeln, wenn wir uns daran erinnern, wie wir uns als Kind gesträubt hatten, ein wenig im Haushalt mitzuhelfen. Mit regelmäßigen Gewohnheiten sorgst du dafür, dass die Aufgaben im Haushalt nicht völlig außer Kontrolle geraten. Wenn du täglich, wöchentlich und monatlich etwas für den Haushalt tust, stellst du sicher, dass alles relativ reibungslos über die Bühne geht.
- Entwickle tägliche Gewohnheiten im Haushalt, indem du dein Bett machst, deine Wäsche direkt zusammenlegst und vor dem Schlafengehen das Geschirr einräumst.
- Baue wöchentliche Gewohnheiten im Haushalt auf, indem du deine Post sortierst, staubsaugst und deinen Kleiderschrank ordnest.
- Stelle monatliche Gewohnheiten im Haushalt auf, indem du die komplette Wohnung putzt, den Backofen reinigst und die Matratzen wendest.
All das kann schnell zur Überforderung werden und es ist schwierig, sich alles zu merken. Verwende einen Aufgabenmanager wie Todoist, um Aufgaben festzulegen, die täglich, wöchentlich und monatlich wiederkehren. So schaffst du Platz im Kopf.
Entrümple dein Zuhause. Unordnung im eigenen Haus entsteht schnell. Hier ein paar benutzte Tassen; dort Wäsche, die noch zusammengelegt werden will; Kleidung, die seit Jahren nicht mehr getragen wurde, aber vielleicht doch irgendwann wieder gebraucht werden könnte…und plötzlich herrscht Chaos im Haus. Nimm dir regelmäßig Zeit, um dich von Dingen zu befreien, die du nicht brauchst oder dir keine Freude bereiten.
- Gehe regelmäßig durch deinen Vorratsschrank oder Kühlschrank, um nach alten und abgelaufenen Lebensmitteln zu schauen.
- Spende Kleidungsstücke, Spielsachen und Bücher, die du nicht mehr benötigst.
- Schaffe mehr Platz in deiner Küche, indem du alte Küchengeräte, Töpfe und Pfannen entsorgst.
Lagere Besorgungen und Aufgaben im Haushalt aus und automatisiere sie. Wir leben im Zeitalter der Bequemlichkeit, und du solltest das ausnutzen. Wenn du ein wenig Hilfe von Technologien und von deinen Mitmenschen annimmst, kannst du den Stress beim Managen deines Haushalts reduzieren.
- Versuche es mit einem Lieferservice für Lebensmittel, anstatt einkaufen zu gehen.
- Beauftrage eine Person, die jeden Monat dein Haus komplett putzt, den Rasen mäht oder Schnee schaufelt.
- Beauftrage eine Person, die für dich die Steuern und die Buchhaltung macht.
Outsourcing ist selbstverständlich mit Kosten verbunden. Wenn diese Art von Outsourcing dein Budget übersteigt, delegiere die Aufgaben ganz traditionell an Menschen, die mit dir zusammenwohnen. Beziehe alle in den Haushalt ein. Bestimme genau, wer wofür zuständig ist, indem du konkrete Zuständigkeiten ausdrücklich zuweist.
Gesundheit und Fitness
Wenn wir uns Zeit für einen gesunden Lebensstil nehmen, wirkt sich das auch positiv auf anderes aus. Wir werden besser in unserem Job, können für andere mehr da sein und fühlen uns motivierter, anderen Herausforderungen im Leben zu begegnen. Leider ist ein gesunder Lebensstil auch oft das Erste, was auf der Strecke bleibt, wenn der Alltagsstress überhandnimmt.
Wenn wir jeden Tag unser Bestes geben, anstatt uns für einen Alles-oder-Nichts-Ansatz zu entscheiden, können wir in Sachen Gesundheit und Fitness die Balance halten.
Organisiere deine Gesundheit und Fitness
[Wende die Prinzipien aus Persönlichen Neigungen folgen, Die Balance finden, Angemessene Prioritäten setzen und Fortschritte messen an.]
Folge bei gesunder Ernährung und körperlicher Bewegung deinen persönlichen Neigungen. Anstatt einfach den neuesten Ernährungs- und Fitnesstrends hinterherzujagen, solltest du das tun, was sich für dich richtig anfühlt. Es gibt bestimmt einige Gemüsesorten, die du magst, und eine Form der körperlichen Bewegung, die dir Spaß macht. Stimme deine Essgewohnheiten und Workouts individuell auf dich ab, damit es sich nicht wie Folter anfühlt.
- Anstatt ins Fitnessstudio zu gehen, schließe dich einer Wandergruppe an und mache dein Workout draußen gemeinsam mit anderen.
- Kaufe keine faden „Lebensmittel zum Abnehmen“, sondern setze auf abwechslungsreiches Essen, das dir schmeckt.
- Wenn morgendliche Workouts nichts für dich sind, baue ein kleines Intervalltraining in deinen Tag ein.
Sorge bei der Auswahl gesunder Lebensmittel für Balance. Dies ist ein Bereich, in dem „gut genug“ fast immer nachhaltiger ist als „perfekt“. Versuche es beim Essen zum Beispiel mit der 80/20 Regel – iss in 80 % der Fälle gesund und gönne dir in den restlichen 20 % etwas weniger Gesundes. Das Gleiche gilt für körperliche Bewegung. Sorge dafür, dass du regelmäßig Ruhetage einlegst, damit dein Körper sich erholen kann.
Mache Gesundheit und Fitness zur Priorität. Wenn wir zu viel zu tun und Stress haben, lassen wir oft zeitaufwendige gesunde Gewohnheiten links liegen. Es entsteht ein Teufelskreis. Denn wir fühlen uns letztendlich noch gestresster, weil wir das Stressventil Sport nicht mehr haben und auf eine gesündere Ernährung verzichten, die normalerweise unser Energieniveau aufrechterhält. Sorge dafür, dass gesunde Gewohnheiten wie Kochen oder tägliche Spaziergänge immer ganz oben auf deiner Prioritätenliste stehen.
- Nimm dir am Wochenende ein paar Stunden Zeit, um die Mahlzeiten für die kommende Woche vorzubereiten und deinen Kühlschrank mit gesunden Lebensmitteln zu bestücken.
- Blockiere Zeitfenster in deinem Kalender, die du für deine Workouts nutzt, und betrachte sie als echte Termine mit dir selbst.
Setze dir Fitness-Ziele und miss deine Fortschritte. Fitness macht Spaß, wenn du es spielerisch angehst. Protokolliere deine Trainingseinheiten und behalte deine Fitness-Fortschritte im Auge.
- Verwende Apps wie Strava, um deine Trainingsaktivitäten zu verfolgen und zu analysieren.
- Trag einen Fitness-Tracker, um deine Schritte zu zählen.
- Zeichne dein Krafttraining auf und verfolge deine persönliche Bestleistung.
Finanzen
Geld kann dafür sorgen, dass wir finanziell frei sind und innere Ruhe finden. Es kann aber auch bedeuten, dass wir uns viele Dinge zulegen, die wir nicht brauchen. Wenn du sorgfältig und organisiert mit deinen Finanzen umgehst, kannst du für die Zukunft vorsorgen, ohne dich in der Gegenwart einschränken zu müssen.
Organisiere deine Finanzen
[Wende die Prinzipien aus Im Voraus planen, Beständigkeit vor Perfektion, Fortschritte messen und Automatisieren oder outsourcen an.]
Plane deinen Cashflow. Gewöhne dich daran, mit Budgetplanung dein Geld im Auge zu behalten. Verschaffe dir einen Überblick über dein Nettoeinkommen und erstelle ein monatliches Budget, das deine Fixkosten, variablen Kosten, Schulden und Ersparnisse berücksichtigt.
- Stelle sicher, dass auch wirklich alles in deinem Budget aufgeführt ist: Kinderbetreuung, Miete oder Darlehen für die Hausfinanzierung, Versicherungen, Lebensmittel, Rechnungen der Versorgungsunternehmen, Notfallrücklagen, Ersparnisse, Spenden, Abonnements, Kleidung, Geschenke, Fitnessstudio-Mitgliedschaften, Medikamente, Kreditrückzahlungen, Telefonrechnungen und alles, wofür du sonst noch Geld ausgibst.
- Verwende Tools für die Budgetierung wie Mint oder YNAB, um deine Finanzen zu optimieren.
- Prüfe und bestimme dein Budget in regelmäßigen Abständen, um sicherzustellen, dass du dich auch an dein Budget hältst, und passe es gegebenenfalls an. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, dass auf lange Sicht „gut genug“ besser sein kann als „perfekt“.
Spare konsequent und kontinuierlich. Zineseszinsen helfen dir dabei, deine Ersparnisse zu vermehren und den Weg für große Anschaffungen oder für die private Altersvorsorge zu ebnen. Wenn du jeden Monat einen Teil deines Einkommens konsequent zurücklegst, wird sich dein Vermögen im Laufe der Zeit erhöhen, auch wenn sich die Höhe des Sparanteils zuerst nicht bedeutend genug anfühlt.
- Rechne mit Hilfe eines Zinseszinsrechners aus, wie viel du mit nur kleinen monatlichen Zahlungen nach 5, 10, 20 oder 40 Jahren zusammensparen kannst.
- Leg jeden Monat etwas zur Seite. Auch wenn es am besten ist, einen Prozentsatz deines Einkommens als Sparanteil festzulegen (z. B. 20 %), können selbst kleine Beträge im Laufe der Zeit ihre Wirkung zeigen.
Miss deine Finanzen. Setze dir finanzielle Ziele für bestimmte Zeiträume: 1 Monat, 12 Monate, 5 Jahre, 10 Jahre etc. Miss regelmäßig deine Fortschritte auf dem Weg zu diesen Zielen und pass sie an, wenn sich herausstellt, dass deine Zielvorgaben zu hoch oder zu niedrig gesteckt sind.
- Verwende die Methode Objective and Key Results (OKR), um finanzielle Ziele wie „5000 € pro Jahr sparen“ oder „Ausgaben für Freizeit und Unterhaltung um 10 % reduzieren“ festzulegen.
Automatisiere deine Finanzen. Reduziere die Zeit, die du zum Beispiel damit verbringst, Rechnungen zu zahlen oder einen Budgetplan aufzustellen, indem du Automatisierung in deinen Alltag integrierst.
- Richte einen Dauerauftrag ein, um jeden Monat automatisch Geld von deinem Girokonto auf dein Spar- und Anlagekonto zu überweisen.
- Lass deine Rechnungen für Telefon, Internet, Fernsehen etc. per Lastschrift abbuchen. So weißt du, dass du keine Zahlungsfristen verpasst, und sparst dir den Aufwand, jede Rechnung manuell zu zahlen.
- Verwende Mint, um alle deine Kartentransaktionen in Kategorien sortieren zu lassen, die mit den Kategorien deines Budgetplans übereinstimmen. Wenn du dich vor Ende des Monats in einer bestimmten Kategorie schon zu nah an deiner Budgetgrenze befindest, erhältst du eine Benachrichtigung auf deinem Handy.
Beziehungen
Das Wichtigste, was wir im Leben pflegen können, sind unsere Beziehung zu Freund*innen und Familie. Als Lydia Soh Interviews mit über 90-Jährigen führte, stieß sie in ihren Unterhaltungen auf folgende Erkenntnis:
„Die Freude und das Bedauern [dieser Menschen] hatte nichts mit der eigenen Karriere zu tun, sondern mit ihren Eltern, Kindern, Partner*innen und Freund*innen.“
Soh stellte fest, dass Menschen lieber „mehr geliebt“ als „mehr erreicht“ hätten. Wenn wir diesen Rat befolgen, solange wir noch Zeit haben, können wir ein erfüllteres Leben führen und dafür sorgen, dass wir im späteren Leben weniger bereuen.
Organisiere dein Sozialleben
[Wende die Prinzipien aus Im Voraus planen und Beständigkeit vor Perfektion an.]
Nimm dir gezielt dafür Zeit, dich mit Leuten zu verabreden, um gemeinsam etwas zu unternehmen. Je älter wir werden und je mehr wir zu tun haben, desto weniger Zeit scheint es für spontane Date Nights und zufällige Begegnungen, die in einem Café enden, zu geben. Ergreife die Initiative und plane Zeit für Menschen ein, die dir etwas bedeuten, anstatt darauf zu warten, dass sich etwas von selbst ergibt.
- Kümmere dich um die Organisation von Abenden mit Freund*innen und nimm anderen dadurch etwas Arbeit ab. Allein einen Rahmen für ein gemeinsames Abendessen zu schaffen, kann schon helfen.
- Trage Date Nights in den Kalender ein.
- Abonniere Newsletter und Blogs, in denen preiswerte und kinderfreundliche Veranstaltungen für Familienausflüge in deiner Umgebung vorgestellt werden.
- Schaffe Verbindlichkeit, indem du deinen Freund*innen Google Kalender-Einladungen schickst.
- Leg während eines Treffens mit Freund*innen schon ein Datum und eine Uhrzeit für das nächste Treffen fest.
Schaffe Kontinuität, wenn es darum geht, Zeit mit Freund*innen und Familienmitgliedern zu verbringen. Wie oft fängt ein Treffen mit diesem Satz an: „Wir haben uns ja ewig nicht gesehen“? Vermeide Situationen, in denen du dich mit einer Person, die dir nahesteht, länger als ein Jahr nicht siehst, indem du so gut es geht auf Kontinuität setzt.
- Definiere Sozialleben neu. Statt ausschweifende Treffen zum Brunch oder Dinner zu organisieren, versuche diverse Treffen in deinen Alltag zu integrieren, um Freund*innen und Familie öfter zu sehen, z. B. gemeinsam Besorgungen machen, Sport machen, Essen kochen, zu Hause Filme schauen oder bei Aufgaben im Haushalt helfen (Möbel zusammenbauen, Zimmer streichen, bei Umzügen Kisten tragen).
- Nutze bei Menschen, die nicht in deiner Nähe wohnen, Telefongespräche und Video-Chats, um die Zeit bis zum persönlichen Wiedersehen zu überbrücken. Digitale Gespräche können ein guter Ersatz für persönliche Treffen sein. Demgegenüber schaffen es passive Interaktionen in sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram nicht, die gleiche Qualität der Verbundenheit zu bieten.
Reisen
Das Erkunden neuer Orte kann eine gute Abwechslung zum Alltag und kulturell bereichernd sein. Doch in Momenten, in denen du deine Bordkarten nicht finden kannst oder deinen Anschlussflug verpasst hast, kann es auch stressig und teuer werden. Wenn du deine Erkundung vorher gut organisierst, verschafft dies ein sicheres Gefühl – egal ob du eine Wanderung in den Grand Canyon machst oder Orte in deiner Umgebung kennenlernen möchtest.
Organisiere deine Reise
[Wende die Prinzipien aus Im Voraus planen und Experimentieren an.]
Mach stressfreies Reisen möglich, indem du Dinge im Voraus planst. Mit einem Rucksack zu einem Flughafen fahren und ein Ticket für den nächstmöglichen Flug kaufen – das mag einer Figur aus einer Liebeskomödie vielleicht perfekt vorkommen. Doch für den Rest von uns hilft nur sorgfältiges Planen, damit wir nicht mit abgelaufenen Pässen am Flughafen ankommen oder unsere Kontaktlinsenflüssigkeit vergessen. Außerdem ist es unwahrscheinlicher, dass du in eine Touristenfalle gerätst, wenn du im Voraus planst und bei Ankunft an einem neuen Reiseziel schon weißt, wohin es geht.
- Erstelle eine Checkliste für deine Reise mit allem, was du mitnehmen musst. Lass dich beim Packen aber nicht von unrealistischem Wunschdenken verleiten – wahrscheinlich wirst du keine vier Fitness-Outfits und fünf Bücher brauchen, und mit leichtem Gepäck reist es sich bedeutend einfacher. Versuche es doch einmal mit minimalistischem Reisen und nimm nur Handgepäck mit (mit Kindern ist das selbstverständlich schwieriger). Geh beim Erstellen deiner Liste alles durch, was du an einem Tag brauchst. Erfasse auch alle Dinge, die du für das eigentliche Reisen benötigst: Reisepässe, Krankenversicherung, Reisekissen etc.
- Während ein großer Teil des Reisevergnügens in der Spontaneität liegt, solltest du den Besuch einiger Sehenswürdigkeiten unbedingt planen. Mit YouTube, Travel Blogs, Instagram, und Google Reviews kannst du dir einen Überblick über die bestbewerteten Parks, Restaurants und Sehenswürdigkeiten verschaffen, egal wo es hingeht. Je nach Länge deiner Reise kann es sinnvoll sein, eine Liste mit 4-5 Orten zu erstellen, die du unbedingt sehen möchtest.
Experimentiere mit neuen Reisezielen. Obwohl es schön sein kann, Urlaub immer wieder am gleichen Ort zu machen, versuche auch unbekannte Reiseziele anzusteuern. Es lohnt sich, andere Ecken der Welt zu erkunden, um die Alltagsroutine zu durchbrechen, anstatt mit der Familie immer wieder an denselben Ort zu reisen.
- Frage Freund*innen, Familienmitglieder und Leute bei der Arbeit nach ihren Lieblingsurlaubszielen. Viele sprechen sehr gern über ihre Reiseerfahrungen und können aus erster Hand berichten, was sich lohnt und was nicht.
- Spare Geld und mache „Reisen“ zu einer wöchentlichen oder monatlichen Gewohnheit, indem du in deiner eigenen Stadt oder näheren Umgebung touristisch unterwegs bist. Die wenigsten von uns wissen, welche Ausflugsziele direkt vor der eigenen Tür liegen. Suche nach neuen Restaurants, die gerade erst eröffnet haben, und erkunde Orte in deiner Umgebung, die du noch nicht kennst.
Bei der Entscheidung darüber, wie du dein Leben organisierst, geht es nicht darum, wann du morgens aufwachst oder wo genau du deine wichtigen Dokumente aufbewahrst. Konzentriere dich auf die höheren Prinzipien eines guten Lebens, anstatt dich in Details zu verlieren.
Das System zur Lebensorganisation lässt sich auf jeden Bereich deines Lebens anwenden, der dir wichtig ist: Wohnen, Arbeit, Beziehungen und alles dazwischen. Nachdem du diesen Balanceakt gemeistert hast, kannst du dich dem nächsten Akt widmen.
(Übersetzung: Alexandra Wiese)